Kulturmetropole Sydney, oder: Wie Prinz Charles mir fast die Hand schüttelte...

Reisezeit:  08.11. - 10.11.2012

Endlich Urlaub-

wurde nach den 5 "harten" Reisemonaten in Neuseeland ja auch mal Zeit:

 

Das Aufstehen um halb 3 morgens war zwar unbeschreiblich bescheiden,

aber dafür ging’s ja als Ausgleich gleich von Auckland nach Austraaalien, passt also!

 

In Sydney kam der Flieger mehr oder weniger planmäßig an,

auch wenn der Flug durch Turbulenzen weniger schön war (Auf das Verteilen der Getränke wurde verzichten,

damit die Crew nicht die Getränke gleichmäßig über die Gäste verteilt) .

 

Bio-Security-Kontrolle gibt’s am australischen Airport genauso wie in Neuseeland,

da ich (fast ungelogen) alles mit Nein angekreuzt hatte, wurden meine Sachen nicht mal durchsucht.

Zeit gespart und die Packung Weingummis konnte ich auch noch behalten- praktisch!

 

Da ich im Hostel schon gegen 11 Uhr einchecken konnte, blieb mir fast der ganze Tag übrig Sydney zu entdecken.

Zur "Sicherheit" bin ich erst mal an den Hauptbahnhof um meinen Zug-Pass und die Tickets für die Fahrten mit dem Indian Pacific nächste Woche abzuholen:

Glück gehabt!

Das einfache Angeben einer Nummer, die die Mitarbeiterin in den PC hätte eintippen müssen,

hat dann doch eine halbe Stunde Überzeugungsarbeit gekostet:

 

Aber Sie haben doch bestimmt einen Voucher bekommen. Ohne den können Sie den Pass nicht haben!

Ich hab am Telefon gebucht, da hat die Dame wohl vergessen mir ein Stück Papier durchs Telefonkabel durchzuschieben

Man kann bei uns per Telefon buchen?

 Ja…

Haben Sie denn eine Mail bekommen?

Ja, in dieser Mail steht mein Name und diese Nummer, sonst nichts, der Unterschied zwischen dem Voucher und meinem Schmierzettel ist also?

  - 5 Minuten mit dem gleichen Inhalt, der sich nur noch wiederholte später -

 

Ich frag‘ mal meinen Chef...

….

Der Chef sagt das ist OK,…

 

 

Ja, so läuft scheinbar jedes Gespräch dort ab, warum der Chef nicht am Schalter sitzt, weiß ich nicht.

Irgendwann war sie dann auch ganz freundlich, aber verstanden, warum ich keinen Voucher mitgebracht habe (und dass man per Telefon buchen kann) hat die Gute wohl immer noch nicht, dafür konnte sie sicherstellen, dass ich bei beiden Touren Fensterplätze habe und alleine dafür waren wir schon wieder quitt, alles läuft wie geplant, Erfolg, wuhuu!

 


 

Nun aber weiter:

Mit der Buslinie 555 (ein Gratisbus, der quasi das ganze Zentrum abdeckt gibt’s hier, nicht schlecht, wa?)  gehts zum Circular Quay,

von da aus zu Fuß zur Oper,

zwischendurch an die Harbour Bridge und in den botanischen Garten zum Mittagspicknick (um 4 Uhr nachmittags, naja, egal).


 

Am 2. Tag kaufe ich mir einen "unbegrenzten Rumfahr-Pass" für alle öffentlichen Verkehrsmittel

(mit Ausnahme des Transrapid-Verschnittes, der ja sowieso nicht zum Münchener Hauptbahnhof in 10 Minuten fährt).

Am Bootsanleger des Circular Quay wähle ich einen der "Fähr-Busse", die durch den Hafen fahren,

einfach nur schön gemütlich- so gemütlich, dass ich an der Endhaltestelle nicht ausgestiegen bin,

sondern den für den Rückweg einfach sitzen geblieben bin.

Auf den Fährfahrten bekommt man einen ganz anderen Blick auf die Oper, sowie die Harbour Bridge.

Danach ging es dann mehr durch Zufall zum Besuch von Prinz Charles, der sich eine der Galerien angucken wollte (oder musste, man weiß es nicht) und ehrlicherweise hat sich mein Bild, das ich von ihm habe, in den 3 Minuten, in denen ich ihn gesehen habe, seeehr verändert.

„Schauen Sie mal dahinten, da steht der komische deutsche Weltreisende“
„Schauen Sie mal dahinten, da steht der komische deutsche Weltreisende“

Er wirkte sehr freundlich und volksnah zu den Australiern, die alle (z.T. stundenlang) hinter der Barriere auf ihn gewartet haben und von Sprengstoffspürhunden abgesucht wurden.

Von den etwa 1000 Leuten, die in Reihe 1 standen, hat er gut und gerne 200 die Hand geschüttelt,

kurze Gespräche angefangen, einem Mädchen den Schal aufgehoben, der ihr über die Absperrung gefallen war.

Man hatte nicht den Eindruck, als ob es zu seinem „Job“ gehören würde, sondern als ob es ihm wirklich Spaß machen würde, 2 Meter vor mir (ich stand ganz am Ende der ersten Reihe) hat er mit Händeschütteln aufgehört, sich noch bei allen, denen er nicht die Hand geschüttelt hat, entschuldigt und ist dann in die Galerie gegangen.

Klingt vielleicht nicht so spannend,

aber irgendwie war das schon ein besonderes Erlebnis!

Weiter ging es (wieder per Fähre) in die Watsons Bay, dort hüpften und flogen im Stadtpark unter anderem auch einige Gelbhaubenkakadus rum.

Der Ausblick von den Klippen, die in den Pazifik stürzen und für die Watsons Bay bekannt ist, hätte sehr schön sein können,

da sich jedoch jemand, 5 Minuten bevor ich dahin kam, dort das Leben genommen hat und an der Stelle aufgeschlagen ist,

wo ihn noch alle sehen konnten, bin ich um einiges schneller weitergefahren, als es eigentlich geplant war.

Nach dem Anblick war mir die Lust auf die Klippen erstmal vergangen.

 

2 Mal schlucken...

 

...und zurück zu den lustigen, schönen und spektakulären Seiten des Lebens:

Am Rückweg durch den riesigen Hafen (eigentlich eher eine Bucht die aus unglaublich vielen weiteren Buchten besteht) ins Zentrum zog dann innerhalb von ein paar Minuten ein riesiges Unwetter auf, was die Skyline von Sydney komplett in Regenwolken verschluckt hat, was scheinbar nicht normal ist, denn selbst die Crew der Fähre fing an Fotos zu machen.


Der Blogeintrag sollte eigentlich direkt im Schatten einer der „Muscheln“, aus denen die Oper besteht, entstehen (Free-Wifi lässt grüßen), die waren aber auch wegen Prinz Charles gesperrt!

Der Abend am Hafen war trotzdem sehr schön:
Durch Zufall habe ich bei einer Pause auf einer Bank unterhalb der Oper eine 60-jährige Amerikanerin kennengelernt,

mit der ich mich die nächsten 2 Stunden übers Reisen unterhalten, bevor ich den 2. Tag in Sydney mit der Rückfahrt ins Hostel beendete.

Der Sonnenuntergang hinter der Harbour Bridge war dafür ein optisch schöner Tagesabschluss:

Ein kleines Detail und irgendwie trotzdem ein Highlight:

In King's Cross gibt es einen Deutschen Bäcker, echte Brötchen- endlich mal wieder!

Weiter auf der Weltreise

geht's in die Blue Mountains...

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