Bharatpur- Zwischen Wildnis und Wohnzimmer

Reisezeit: 13.09.-15.09.2016

Eine Busstunde von Agra entfernt, kurz hinter der Staatsgrenze zu Rajasthan, liegt die von Touristen eher selten besuchte Stadt Bharatpur.

Kaum setze ich den ersten Fuß aus dem Bus, kommt mir ein Fahrradrikshafahrer entgegen, doch im Vergleich zu meinen bisherigen Erlebnissen in Indien, bietet er seine Dienste nicht mit der üblichen "Hier ist es gefährlich"-Masche an, sondern erzählt mir, dass er einer der offiziellen Fahrrad-Guides für den Keoladeo Nationalpark ist, der eigentliche Grund weshalb ich mich nach Bharatpur 'verirrt' habe.

Herr Singh, der Guide, ist ein Sikh, wie soviele der Führer im Park.

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Jaipur und Amer: Wo der Mogul sich austobte

Reisezeit: 10.09. - 13.09.2016

Nach einigen Stunden im Überlandbus aus Bharatpur, quer durch die endlose, lehmfarbene Ebene mit ihren vielen Zigeleien, vorbei an kleinen Orten, mitten im nichts, erreiche ich Jaipur, die Haupstadt des Wüstenstaates Rajasthan.

Die nicht umsonst als Pink City bekannte Stadt, deren Altstadt ausschließlich aus rosaroten Gebäuden besteht, kann mit etwas über 3 Millionen Einwohnern gut und gerne als Metropole bezeichnet werden, was besonders bei den Ausblicken von den umliegenden Bergforts deutlich wird.

 

Wie so oft springen einem noch am Gleis des Busbahnhofes die Tuktukfahrer und weitere Händler in den Weg, dieses Mal jedoch mit einem überraschenden Unterschied:
Einige von ihnen sprechen Deutsch und wollen mich zum Tee einladen, natürlich nur aus Gastfreundschaftsgründen und vielleicht um das eine oder andere Geschäft zu besprechen ... denn Jaipur ist vor allem für Gold- und Diamantschmuck, sowie das Schmuggeln solcher Produkte, bekannt- ein Schelm, wer Böses bei einer solchen Einladung denkt.

Ich lehne -mal wieder- dankend ab, und gehe zu Fuß zu meinem Hotel, welches nur einige Minuten vom Bahnhof gelegen ist.

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Agra: Dachrestaurantreflexionen über Kulturen, Weltwunder und Armbanduhren

Reisezeit: 10.09. - 13.09.2016

14 Uhr. Der Kerala Express fährt nach gut drei Stunden Fahrt in der Millionenstadt Agra ein.

Ich verlasse mein gefängnisartig- vergittertes Zugabteil und betrete den Stadtrandbahnhof Agra Cantonment.

Nach etwa drei gemachten Schritten auf dem Bahnsteig springen mir (einziger weißer Tourist weit und breit) die ersten drei Tuktuk-Fahrer entgegen um mich mit einem "Hallo mein allerbester Freund, ich mache dir guten Preis für Fahrt in Stadt, weil du mein Freund bist" zu begrüßen.

An meinem ersten Reisetag hätte mich der um mich schwirrende Halbkreis an Personen wohl noch etwas geschockt, aber nach drei Tagen ist man dermaßen darauf abgestumpft, dass man die Tuktukfahrer - meist ohne ein weiteres Wort - einfach stehen lässt.

Nach einem Besuch bei der bahnhofsansässigen Tourist-Police kenne ich den aktuell normalen Preis um in das 6 km entfernte Stadtviertel Tajganj zu fahren und fange den kleinen Preiskampf mit anderen Fahrern an, denn: wer nicht auf dich zukommt ist ein guter Fahrer, wer hingegen dich verfolgt und mit Angeboten löchert, will dich meist beim Hotel seines Cousins vorbeifahren, oder mindestens beim Stoffgeschäft des Schwagers!

 

Schnell werde ich mir mit einem der geschätzt 30 wartenden, in der Sonne vor sich hin"bratenden" Fahrer einig und er fährt mich in die Nähe des von mir gewählten Hotels "Kamal".

Der Monat September gilt als extreme Nebensaison und so habe ich kein Zimmer vorgebucht, sondern höre einfach spontan vor Ort nach, gerade die (für indische Verhältnisse) Mittelklassehotels freuen sich in dieser Zeit über ein nicht ganz leerstehendes Hotel und machen einem meist bessere Preise, als die im Internet angegebenen- in meinem Fall z.B. 8€ pro Nacht im privaten Doppelzimmer mit Bad und dem (bei über 40 Grad im Schatten) obligatorischen Ventilator.

 

Nach einem kurzen Spaziergang durch das Viertel Tajganj lasse ich den Tag bei einem Aloo Palak (einem indischen Spinat-Kartoffelcurry) und einer Sprite ("Sorry, Cola, Fanta, Osaft und die anderen Kaltgetränke von der Karte haben wir leider gerade nicht- wir hätten Wasser oder Sprite im Angebot") auf dem wunderschön gelegenen Dachrestaurant des Hotels ausklingen.

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