Reisezeit: 03.-07.01.2017
Es ist 9 Uhr abends im Hus Halligblick auf der Backenswarft.
Seit drei Stunden ist es dunkel, doch die Hallig erwacht fast blitzartig noch einmal aus ihrem Schlaf-
Autos fahren, die Kühe werden von ihren Weiden auf die höherliegenden Warften geführt, alles was dem aufkommenden Sturm nicht standhält wird in Sicherheit gebracht...
Und dann kommt das Meer...
An Schlaf ist nicht zu denken, im Haus sitzen sie vor ihren Radios und PCs und warten die nächsten Höchststandprognosen ab -
bis 1 Meter über Normalnull hält der Deich, jetzt bliebt die Frage, wieviel es über diesen Meter hinausgeht ...
mit dieser Ungewisseheit wird die Nacht, bei ausreichend Kaffee und Friesentee, zum Tag gemacht.
Welle für Welle schläg das Meer über den sonst schützenden Deich und füllt die Hallig mit Wasser, bis nur noch die Warften aus der See herausragen.
Am nächsten Morgen wird bei Tagesanbruch Bilanz gezogen - das Meer stieg nur 15 cm über den Deich, die Hallig lief zwar voll, aber nur so weit, dass die Weiden, Spielplätze und natürlich der Fähranleger überflutet wurden und einige Zäune repariert werden müssen - Alltag für die "Halliglüüd", wie sie sich selbst nennen.
Im Laufe des Tages sinkt der Wasserpegel soweit, dass die Kühe wieder zurück auf die Weiden geführt werden können, um dort weiter zu futtern. Der Salzgeschmack der durchnässten Weide wird für die nächsten Tage nicht ihre erste Wahl sein, aber durch die vergleichsweise niedrige Überflutung blieb sogar das höher liegende Stroh trocken- für Futter ist also gesorgt!
...und so kehrt am Abend schon wieder Normalität und Ruhe in den sonst so geregelten Alltag der Halligbewohner ein, fast als ob nichts gewesen wäre...
So long,...
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